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Die Freiwillige Feuerwehr Hahausen
Im März 1922 wurde in der Gastwirtschaft „Zur Deutschen Eiche,, von 58
Mitgliedern aus der „Pflicht-Feuerwehr Hahausen" die „Freiwillige
Feuerwehr Hahausen" gegründet.
Damals standen zwei Handspritzen zur Verfügung, an denen mit der
ehemaligen Pflicht-Feuerwehr gemeinsame Übungen durchgeführt wurden. Der
letzte Hauptmann der Pflicht-Feuerwehr und Mitbegründer der Freiwilligen
Feuerwehr, Holzfabrikant Karl Immenroth, Hütte, übernahm auch als erster
Hauptmann der neuen Wehr das Kommando. Seine Vorgänger in der
Pflicht-Feuerwehr waren der Schlachtermeister Heinrich Deppe, Neustadt,
der Köhler und Waldarbeiter Heinrich Pümpel, Oberdorf, und der
Haumeister Albert Dürkop, Langenberg.
Der letzte Alarmgeber bei Brand und Gefahr in der Pflicht-Feuerwehr war
der Gemeindediener und Nachtwächter Fritz Hoffmeister, Neustadt. In der
neu gegründeten Freiwilligen Feuerwehr wurde der Schlossermeister Hermann
Böse Hornist. Nach dessen Tod im Jahre 1929 übernahm Heini Hoffmeister,
Am Platz, und nach kurzer Zeit Hermann Büschlepp, Bulwergalgen, das Amt
des Hornisten.
Mit der Einführung der Sirenen und Feuermeldeanlagen nach dem Ende des
Zweiten Weltkrieges verstummten die Glocken und die Hörner der Hornisten
bei Brand und Gefahr.
Am 22.1.1929 legte Hauptmann Karl Immenroth sein Amt in der Freiwilligen
Feuerwehr Hahausen nieder. In seiner Amtszeit sind zwei Großbrände zu
verzeichnen: Ein großer Waldbrand im Revier von Hegemeister Eilers,
Försterei Neuekrug, und ein auswärtiger Einsatz beim Gastwirt
Glockentöger in Nauen. Als Nachfolger von Immenroth wurde Maler Otto
Fricke, Neustadt, zum neuen Hauptmann der Feuerwehr gewählt.
Stellvertreter wurde Otto Rühmann, Neustadt, zum Schriftführer Wilhelm
Kalthammer, Neustadt, und zum Kassierer Albert Weißensee, Neustadt,
gewählt. Erster Zugführer wurde Wilhelm Süßschlaf, Hütte, zweiter
Zugführer wurde Karl Illers, Am Platz. Im Jahre 1936 erhielt die
Hahäuser Wehr die erste Motorspritze. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges
erfolgte die Umbenennung der Dienstbezeichnung vom Hauptmann zum
Gemeindebrandmeister.
Während der Amtszeit von Hauptmann Fricke sind folgende Brände zu
verzeichnen: Wirtschaftsgebäude Willi Schwabe, Neuekrug, Gastwirtschaft
Fritz Ernst, Neuekrug, Hermann Märten und Bäckerei Albert Weißensee,
Hahausen, sowie einige Wald- und Kaminbrände. Dazu gab es einige
größere Einsätze nach außerhalb.
Nach dem Tode des Gemeindebrandmeisters Fricke 1958 übernahm Herbert
Sommer, Neustadt, das Kommando über die Wehr Hahausen. In seiner Amtszeit
waren ein Dachstuhlbrand in der Gastwirtschaft „Zur Deutschen
Eiche", ein Zimmerbrand in der Schule und ein Großbrand durch
Blitzschlag bei Herbert Mull zu löschen. Ferner sind noch einige Wald-
und Kaminbrände zu verzeichnen. Während seiner Amtszeit wurde die Wehr
mit einem der Neuzeit
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entsprechenden Fahrzeug ausgerüstet. 1970
legte Gemeindebrandmeister Herbert Sommer nach 12jähriger Tätigkeit sein
Amt nieder.
Zum neuen Gemeindebrandmeister wurde 1970
der Zimmermeister Rudolf Tuchtfeld gewählt. Bald nach Beginn seiner
Amtszeit brachen zwei Großbrände aus, und zwar bei den Bauern Bruno
Draber und Willi Wall, Am Platz. Auf beiden Höfen brannten Stallungen und
Scheunen nieder. Ferner fand eine gemeinsame Suchaktion mit der Polizei
auf Grund einer Vermisstenanzeige in der Umgebung von Hahausen statt.
Zum 50jährigen Bestehen der Freiwilligen
Feuerwehr Hahausen ehrte die Wehr ihre langjährigen Mitglieder bereits
eine Woche vor dem Jubiläumsfest am 7. Juli 1972. Kreisbrandmeister
Busekrus nahm die Ehrungen selbst vor und überreichte für 50jährige
Mitgliedschaft Urkunde und die goldene Ehrennadel an folgende
Feuerwehrleute:
Wilhelm Süßschlaf, Hermann Zimmermann,
Karl Pümpel, Gustav Müller, Hermann Kalthammer, Karl Zimmermann, Erich
Flügge, Hermann Büschlepp, Otto Homann, Willi Klauenberg, Robert
Hoffmeister, Otto Ristig, Wilhelm Immenroth, Karl Hoffmeister, Wilhelm
Kalthammer, Karl Heche, Heinrich Heche, Heinrich Nentwig, Herbert Sommer.
Für 40jährige Treue wurden Rudolf
Zimmermann, Otto Mull und Otto Deppe geehrt.
Für 25jährige Zugehörigkeit zur
Feuerwehr wurden ausgezeichnet Wilhelm Rabe, Hubert Rühmann, Werner Boos,
Horst Fricke, Rudolf Tuchtfeld, Herbert Sommer, Otto Taufall und Kurt
Willke.
In seinen Glückwunschworten dankte der
Kreisbrandmeister den Jubilaren für ihre Einsatzbereitschaft im Dienste
am Nächsten. Er wies darauf hin, dass im Rahmen der Gebiets- und
Verwaltungsreform auch einige Umstruktuierungen bei der Feuerwehr
notwendig sein werden. So werden die Gemeindebrandmeister zu
Ortsbrandmeister umbenannt, was jedoch ihren Aufgabenkreis nicht
verringern wird.
Über die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 50jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Hahausen
vom 14. bis 16. Juli 1972 schrieb der „Beobachter": „Zweifellos
zum Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeit des 50jährigen Bestehens der
Feuerwehr Hahausen wurde am Sonntagnachmittag der ungewöhnlich lange
Festumzug von zahlreichen Vereinen und Feuerwehren aus der näheren und
weiteren Umgebung durch die Straßen der Gemeinde.
Nachdem Kreisbrandmeister Busekrus schon am
Freitag, dem 7. Juli, in der Gaststätte Preuß die Ehrungen für
langjährige Mitglieder der Feuerwehr Hahausen vorgenommen hatte, wurde
das Fest am Freitag, 14. Juli, offiziell eröffnet. Am Abend bewegte sich
ein langer Zug der örtlichen Vereine im Schweigemarsch zum Ehrenmal zur
Kranzniederlegung und Intonierung des „Großen Zapfenstreiches" zu
Ehren der Gefallenen, ausgeführt vom Musikverein Sehlde und dem
Spielmannszug der Schützengesellschaft 1872 von Liebenburg. Nach der
Begrüßung im Festzelt durch Gemeindebrandmeister Tuchtfeld konnte beim
Festball ausgiebig das Tanzbein geschwungen werden. Zur besonderen
Überraschung der Besucher wurde nachts ein Feuerwerk abgebrannt, das von
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allen Gästen mit viel Applaus aufgenommen wurde. Der
Sonnabend begann mit einem Festessen im Zelt. Der Nachmittag war den
Kleinen vorbehalten. Bei einem Kinderfest konnten sie sich nach
Herzenslust austoben. Es gab viele Überraschungen und Preise. Für die
nötigen Musikklänge sorgte an diesem Nachmittag die Feuerwehrkapelle aus
Klein Rhüden. Der Tag klang aus mit einem Ball im Festzelt. Als
Tanzkapelle fungierte auch hier die Feuerwehrkapelle aus Klein Rhüden.
Obwohl am Sonntag der Himmel Wolkenverhangen war, ließen es sich viele
Hahäuser und ihre Gäste nicht nehmen, von 11 bis 12 Uhr das Platzkonzert
vor dem Schützenhaus anzuhören.
Hunderte von Zuschauern hatten sich an den Straßenrändern der Gemeinde
versammelt, als um 14 Uhr der große Festumzug begann. Feuerwehren aus
allen Teilen des Landkreises sowie der Nachbarkreise hatten es sich nicht
nehmen lassen, durch eine Teilnahme am Umzug die Verbundenheit mit der
Hahäuser Wehr zu demonstrieren. Neben den örtlichen Vereinen
marschierten sieben Kapellen im Zug mit und sorgten für den nötigen
Marschrhythmus. Der Harzklub Hahausen - Nauen konnte die Zuschauer mit
einem Festwagen überraschen. Diejenigen Mitglieder der Hahäuser Wehr,
die schon vor 50 Jahren ihre Einsatzbereitschaft bewiesen haben, fuhren in
einem Ehrenwagen. Die erste Feuerwehrspritze war noch einmal auf Hochglanz
gebracht worden und wurde den Zuschauern sozusagen als „gutes
Stück" aus längst vergangenen Tagen gezeigt.
Im Anschluss an den Festumzug trafen sich die Wehren,
Vereine und Gäste im Festzelt zu einem gemütlichen Beisammensein. Das
Jubiläumsfest endete am Abend mit einem großen Festball. Die Kapelle „Schwarz-Weiß-Sextett"
aus Salzgitter-Bad brachte Rhythmus und Schwung ins Festzelt." Am 2.
Juni 1975 wurde der Feuerwehr Hahausen das neue Gerätehaus übergeben,
das unweit des alten „Spritzenhauses" errichtet worden war. Das
alte Gerätehaus, erbaut aus Feldsteinen mit einem weithin sichtbaren
Turm, reichte nicht mehr für die Unterbringung der Fahrzeuge und Geräte
aus und wurde abgerissen. In Anwesenheit von Vertretern des Kreises, der
Samtgemeinde und der Ortsgemeinde übergab Kurt Klay, Bürgermeister der
Samtgemeinde Lutter, den Schlüssel für das neue Gerät der Hahäuser
Wehr. Ortsbürgermeister Mull überreichte der Wehr ein Präsent der
Gemeinde Hahausen und sprach ihr für die uneigennützige Mitarbeit beim
Bau des Gerätehauses ein herzliches Dankeschön aus. Anschließend
besichtigten die Anwesenden das Gerätehaus, das rund 60.000,- DM gekostet
hat. Neben den Unterstellplätzen hat es auch Räumlichkeiten für
Kameradschaft und Unterricht der Feuerwehrmänner. Rudolf Tuchtfeld legte
1977 sein Amt als Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Hahausen
nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Kurt Willke gewählt. Neben ihren
Einsätzen in Katastrophenfällen und den Wehrübungen unternahmen die
Männer der Feuerwehr mit ihren Angehörigen gemeinsame Fahrten im Sommer
1975 an den Rhein, 1979 nach Holland und 1980 nach München. Sie feierten
gemeinsam mit den örtlichen Vereinen und gestalteten mit ihnen jährlich
das Dorfgemeinschaftsfest.
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Am 21. Dezember 1979 übergab der
Samtgemeindebürgermeister Kurt Klay in Anwesenheit der Kreisvertretung,
der Forstverwaltung und der Ratsherren der Gemeinde Hahausen sowie der
Mitglieder des Feuerwehrausschusses der Freiwilligen Feuerwehr Hahausen
ein neues TLF 8/W (Tanklöschfahrzeug für den Waldeinsatz).
Ortsbrandmeister Willke sagte bei der Schüsselübernahme zu, dass mit
diesem Fahrzeug in der Obhut der Wehr und durch zusätzliche Ausbildung
ein erhöhter Feuerschutz gegeben sei.
Das Fahrzeug kostete insgesamt 141.000,- DM. Die Zuwendungen vom Land, dem
Kreis, der Forstverwaltung und der Brandkasse betrugen rund 100.000,- DM.
In der Jahreshauptversammlung am 12. 1. 1980 berichtete Ortsbrandmeister
Willke über die Aktivitäten der Wehr im verflossenen Jahr. Außer einem
Bahndammbrand und einem Einsatz zur Schlammbeseitigung im Unterdorf nach
einem Unwetter erfolgte kein Ernstfalleinsatz. Dem Bericht war zu
entnehmen, dass die Feuerwehr im Berichtsjahr 250 praktische und 490
theoretische Übungsstunden durchgeführt hat. Um den erforderlichen
Leistungsstand zu erweitern, wurde auch der Besuch von Fachlehrgängen
gefördert. Mitglieder nahmen an Lehrgängen für Sicherheitsbeauftragte,
an zwei Grundlehrgängen und an je einem Funk- und Zugführerlehrgang
teil.
Kurt Willke wurde zum Ortsbrandmeister wiedergewählt. Sein Stellvertreter
wurde Herbert Sommer, Kassenwart Horst Fricke, Schriftwart Lutz Räke,
Gerätewart Lutz Räke, Gerätewart Alfons Wolf, Beisitzer Jörg Rühmann
und Max Munka, und als Sicherheitsbeauftragter wurde Horst Fricke
gewählt. Mit Beifall wurde die Beförderung des Ortsbrandmeisters Willke
zum Hauptlöschmeister aufgenommen. Zu Hauptfeuerwehrmännern wurden
befördert: J. Rühmann, H. H. Beitau, D. Meier, L. Räke, M. Kalbreier,
E. Ohlendorf, G. Tuchtfeld. Oberfeuerwehrmänner wurden: C. Büß, A.
Heindorf, G. Prien, H. Raffert, H. J. Salzbrunn, W. Sommer, K. Wall, R.
Willke, H. Wrede und F. Gaschler.
Knapp 4 Wochen nach der Übernahme des neuen Löschfahrzeuges bewährte
sich das neue Fahrzeug hervorragend bei der Brandbekämpfung am 20. 1.
1980 in der Bäckerei Raffert, Am Platz. Am 10. 6. 1980 waren die Männer
der Feuerwehr mit den benachbarten Wehren im Einsatz, um die Kreisstraße
zwischen Neuwallmoden und Bodenstein wieder befahrbar zu machen. Ein
heftiges Gewitter hatte die Straße über eine Länge von zwei Kilometern
überschwemmt und mit Schlamm bedeckt. Dreimal war die Wehr zu
Löscheinsätzen bei Scheunenbränden am 4., 13. und 30. 9. 1981 in
Lutter. In allen drei Fällen war Brandstiftung nicht ausgeschlossen.
Vom 30. 7. - 1. 8. 1982 feierten die Freiwillige Feuerwehr Hahausen ihr
60jäh-riges und der Harzklub-Verein Hahausen sein l0jähriges Bestehen
gemeinsam als Dorfgemeinschaftsfest. Den Auftakt bildete am Freitag die
Kranzniederlegung am Ehrenmal der Gefallenen und Vermissten beider
Weltkriege, bei der Ortsbrandmeister Willke und Harzklubvorsitzender Tappe
der Toten und Vermissten gedachten. Während der Kranzniederlegung spielte
eine Feuerwehrkapelle. Am gleichen Tage um 20 Uhr eröffnete Willke den
Kommers im überfüllten Festzelt vor dem Langenberg. Er konnte zahlreiche
Ehrengäste, die Abgeordneten
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benachbarter Feuerwehren und Vereine, die
Ortsvereine und viele Gäste begrüßen. Er dankte allen Helfern für die
Mitarbeit bei der Vorbereitung dieses Dorfgemeinschaftsfestes, besonders
aber für die Ausschmückung des Dorfes mit Girlanden und Birkengrün.
Dann gab er einen ausführlichen Rückblick über das Geschehen bei der
Freiwilligen Feuerwehr in den letzten 60 Jahren und würdigte die
Einsatzbereitschaft der Aktiven in den sechs Jahrzehnten, die mit hohem
persönlichen Einsatz Schaden von der Gemeinde abgewendet haben. Für
25jährige Zugehörigkeit zur Wehr wurden Gerhard Hoffmeister und Willi
Greune geehrt. Ganz besonders wurden die Mitbegründer der Feuerwehr vor
60 Jahren, Wilhelm Kalthammer, Karl Zimmermann und Hermann Büschlepp,
unter großem Beifall ausgezeichnet.
Mit Ansprachen der Ehrengäste wurde der offizielle Teil des Kommers
beendet. Bei Musik und Tanz blieben die Besucher noch lange beisammen. Der
Sonnabend war mit einem Konzert, Kindernachmittag und dem Festball am
Abend ausgefüllt.
Den Höhepunkt bildete am Sonntagnachmittag der große Festumzug in der
Gemeinde in nie gekannter Länge, der von den unzähligen Zuschauern mit
viel Beifall aufgenommen wurde. Im Anschluss daran feierten die Bewohner
von Hahausen mit ihren Gästen bei Musik und Tanz bis in die frühen
Morgenstunden.
Im Spätsommer und Herbst 1982 kam die Feuerwehr Hahausen bei mehreren
Bränden zum Einsatz. Durch offensichtliche Brandstiftung verbrannten
einige Strohdiemen in der Feldmark Hahausen. Oppermanns Scheune, Neuekrug,
brannte mit Strohvorräten und Ackergeräten vollständig nieder, und
schließlich wurde der Pferdestall mit 18 Reitpferden bei den
Mühlenteichen in der Nauener Feldmark ein Opfer der Flammen.
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