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Einleitung
Als ich im Sommer 1982 gefragt wurde, ob ich gewillt sei,
die Chronik von Hahausen zu schreiben, konnte ich, nach reiflicher Überlegung, mit gutem Gewissen eine Zusage geben.
Seit nahezu 40 Jahren habe ich, der ich 1924 in Hahausen geboren bin und
dort bis 1958 gelebt habe, alles das gesammelt, was mit der Ortsgeschichte
meines Heimatdorfes zu tun hat. Ich habe wiederholt das Staatsarchiv in
Wolfenbüttel wie auch andere Archive aufgesucht und sämtliche erreichbare Literatur studiert.
Da es bisher eine Geschichte des Dorfes nicht gab, musste alles Wissenswerte über das Dorf aus unzähligen Aktenstapeln sowie Sekundärliteratur zusammen getragen werden. Hahausen ist nicht in der glücklichen Lage wie etwa das Nachbardorf Bornhausen, das
bereits seit 1899 eine gedruckte Ortschronik besitzt. Doch immerhin wurden, außer in diversen Werken zur
braunschweigischen Landesgeschichte, bereits im Jahre 1887 von Günther in seinem "Ambergau" Daten zur Geschichte von Hahausen mitgeteilt. 1926 erschien die kleine anonyme Schrift über die Pfarrgemeinde Lutter am Barenberge, deren Verfasser der Pastor Wilhelm Gagelmann ist. Auch in dieser Schrift wurde Hahausen und seine Geschichte behandelt.
Bereits im Jahre 1936 hatte der damalige Gemeinderat beschlossen,
"eine heimatgeschichtliche Forschungsarbeit über eine Ortsgeschichte der hiesigen Gemeinde, worin alle geschichtlichen Denk- und Merkwürdigkeiten
enthalten sind", in Arbeit zu geben. Doch der Krieg machte diesem Vorhaben ein Ende.
Seit 1951 habe ich in zahlreichen Aufsätzen im Seesener "Beobachter" wie auch in der Zeitschrift "Unser Harz" Beiträge zur Geschichte von Hahausen und dessen näherer Umgebung veröffentlicht. Ein weiterer Beitrag erschien in der von Professor Dr. Azzola in Treburg herausgegebenen Schriftenreihe "Das
Kleindenkmal".
Von besonderer Bedeutung für Hahausen ist das 1958 veröffentlichte Werk von Johann Karl Rippel "Die Entwicklung der Kulturlandschaft am nordwestlichen Harzrand". Obwohl Rippel in dieser Arbeit die Geschichte unseres Dorfes nur streift, ist in dem Buch viel Wissenswertes zur morphologisch geologischen Gliederung unseres Raumes, über die Siedlungs-, Wirtschafts- und Verkehrslandschaft, die Entwicklung des Waldes und insbesondere über die alten Fernverkehrswege, die für Hahausen stets eine besondere Bedeutung hatten, enthalten, desgleichen viel statistisches Material. Um Wiederholungen zu vermeiden, habe ich nur wenige der in diesem Werk wiedergegebenen Forschungsergebnisse und
Erkenntnisse in meine Arbeit übernommen, da das Buch von Rippel jedem Interessenten zur Verfügung steht.
Erfreulicherweise konnten dem vorliegenden Werk vier Beiträge von Arnold Jahns eingefügt werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass beide Verfasser nach bestem
Wissen und Gewissen versucht haben, die Ortsgeschichte von Hahausen
lesbar, wahrheitsgetreu und genau wiederzugeben. Zum besseren Verständnis eben dieser
Chronik, Seite 13
Ortsgeschichte mussten von Fall zu Fall auch Hinweise auf die Landesgeschichte wie auch auf die allgemeine deutsche Geschichte eingearbeitet werden.
Sicher wird der eine oder andere Leser fragen, warum dies und jenes nicht
in der Chronik enthalten ist und warum ein Thema nicht ausführlicher behandelt wurde. Darauf kann nur geantwortet werden, dass der Umfang dieser Ortschronik von vornherein begrenzt werden musste, um ihn nicht in Uferlose auszuweiten. Es wird daher um Verständnis gebeten.
Um auch eine wissenschaftliche Nachprüfung der in der Chronik enthaltenen Angaben zu ermöglichen, wurden, soweit erforderlich, Fußnoten mit Erklärungen angebracht, ferner ist ein Quellenverzeichnis vorhanden.
Seesen, den 19. März 1983
WILHELM KALTHAMMER
Chronik, Seite 14
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