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Die ältesten Urkunden des Dorfes 1021 - 1345
Die
erste urkundliche Erwähnung des Ortes Hahausen erfolgte im September des Jahres
1021(1)
in Walbeck im Rheinland . In diesem Jahre schenkte Kaiser Heinrich II.
"divinae providentiae clementia Romanorum imperator augustus",
als "von Gottes Gnaden Römischer Kaiser" (es handelt sich hier um den letzten Kaiser aus dem
sächsischen Hause, der von 1002 bis 1024 regierte) dem Altar der heiligen Abdorn und Sennes zu Ringelheim,
also dem dortigen Kloster, ein ihm von der edlen Frau Eddila übertragenes Gut "in nostram proproetam
quod vocatur Hahausen", also "in unserem Eigentum, das Hahusen genannt wird" mit allem Zubehör und der
Bestimmung, dass dasselbe nur zum Besten der geistlichen Jungfrauen benutzt und nie veräußert, namentlich
nicht Lehen gegeben werden solle, auch nur mit Einwilligung der Nonnen vertauscht werden dürfe. Die
Originalurkunden mit Spiegel und Unterschrift des Kaisers (Signum domni Henrici invictissimi Romanorum
imperatoris augusti) sowie
Gegenzeichnung des Kanzlers Günter (Gunterius cancellarius)
ist leider nicht mehr erhalten, doch befindet sich eine notariell
beglaubigte Kopie im so genannten Ringelheimer Kopialbuch.
Am 07. Februar 1131 (2)bestätigte König Lothar III. (1125 - 1137) dem Stift Riechenberg bei Goslar die bei dessen Weihe demselben
gemachte Schenkung des Subdiakons Petrus, das Dorf Beningerod sowie Güter zu Stapelen und Jerstedt umfassend,
gleichzeitig auch die genannten, von dem Stifte seither gemachten Erwerbungen. Die Beurkundung erfolgte in drei nicht
völlig übereinstimmenden Ausfertigungen a, b und c. Fassung b enthält u. a. auch die Erwähnung von
Besitzungen des Klosters in Hagehusen: "Possidet autem prefata ecclesia in hiis locis;.... in
Hagehusen".
Alle drei Urkunden im Archiv des diplomatischen Apparats der Universität Göttingen sind auf der Vorderseite
mit einem aufgedruckten, jedoch beschädigten Siegel versehen. Die Siegel, welche den thronenden König, das
Zepter in der rechten, den Reichsapfel in der linken Hand haltend, darstellen, scheinen von demselben Stempel
herzurühren. Bei den 3 Urkunden soll es sich angeblich um Fälschungen handeln (b = Fälschung aus der 2.
Hälfte des 12. Jahrhunderts).
Im Jahre 1154 (Ende Mai oder Anfang Juni) (3) anlässlich eines Reichstages in oslar bestätigte Bischof Bruno von Hildesheim die Freiheiten und den
Güterbesitz des Stiftes Riechenberg unter namentlicher Aufführung der Güter und schenkte demselben seinen
Anteil am Nordberg bei Goslar, u. a. auch Güter in Hagehusen.
Auf der Vorderseite der Urkunde aufgedruckt ist das Siegel des Bischofs in
braunen Wachs, sehr gut erhalten. Im Oberen Rande ist ein Eindruck, auf
welchem das
steht. BRUNO - DI - GRA - HILDENESHEIMSIS - EPS.
(1)
Urkundenbuch Hochstift Hildesheim, Band I., Nr. 66; MGH Heinrich II. 447
(2) Goslarer Urkundenbuch, Band I.;
Nr, 177
(3) Goslarer Urkundenbuch, Band I., Br, 225; Urkundenbuch Hochstift
Hildesheim, Band I., Nr. 283
Chronik, Seite 37
Am 25. Juni 1157 bestätigte Kaiser Friedrich I. (1152 - 1190) die
Gerechtsame und Besitzungen des Stifts Riechenberg (1) , u.a. in
Hagehusen.
"Signum domini Frederici
Romanorum imperatoris in victissimi" sowie Gegenzeichnung des
Reichskanzler Rainald von Dasel "Ego Reinaldus canellarius vice
Arnoldi Magontini archiepiscopi et archicancellarii acrum Goslare...".
Das Siegel aus braunem Wachs ist auf der Vorderseite der Urkunde
aufgedruckt. Dasselbe zeigt den thronenden Kaiser, das Zeoter in der
Rechten, den Reichsapfel in der Linken haltend und die Umschrift +
FRIDERIC - DEI - GRA - ROMANORUM - AUGS.
Weitere Urkunden über den Riechenberger Grundbesitz in Hahausen erscheinen bis ins 14. Jahrhundert.
In dem Gnadenbrief des Papstes Innozenz III. (1198 - 1216) vom 06. Juni
1209) (2) wird Hagehusen cum ecclesia et omnibus aliis pertinentiius suus";
also mit der Kirche und allem Zubehör als Besitz des Klosters Ringelheim (mit Ausnahme einer Hufe) genannt.
Am 3. Dezember 1238 (3) weilte Bischof Konrad I. von Hildesheim in
Hagehusen, wo er sich mit dem Grafen "Hermann uppe der langen wisch
unde Henrik van Woldenberge" traf. Bei der Gelegenheit bestätigte der Bischof den Verkauf des Zehnten zu Jerze
"vor hunter punt hildensemscher münte van den greve´n to Woldenberghe deme clostee des Nyenwerkes to Goslar".
Da sich im Gefolge des Bischofs eine große Anzahl geistlicher und weltlicher Herren befand,
so auß Archidiakonen und Kanonikern Graf Geverd von Werningerode, Bertold von der Gowische und Volkmar von Goslar
als ertreter des Goslarer Stadtadels, die Ritter von Walmoden, von Saldedr, von Freden, Henrik van dem Steinberghe, der
Kämmerer, der Marschall "unde vele andere", so muß es um die Zeit bereits einen einigermaßen
repräsentativen und gerämigen Hof in Hahausen gegeben haben, der die Vielzahl der Herren, zu denen sicher noch
hunderte von Reisigen und Knechten kamen, aufnehmen konnte.
In einer undatierten Urkunde (4) des 13. Jahrhunderts (nach Steinacker
"Kunstdenkmäler", S. 367 um 1250, nach dem Goslarer Urkundenbuich um 1280) verpfändet "Rothger Sweve den
tegenden to Hagehusen vor XII punt brunswikescher penninge" dem Propst des Klosters Neuwerk, behält sich jedoch das
Rückkaufrecht für sich und seine Erben vor. "Rothgerum Swevum decimam in Haghehusen". Die Verpfändung
bezeugte Burchard von Wolfenbüttel.
(1) Goslarer Urkundenbuch, Band I.,
Nr. 240; Urkundenbuch Hochstift Hildesheim, Band I.; Nr. 304
(2) Urkundenbuch Hochstift
Hildesheim, Band I., Nr. 630
(3) Urkundenbuch Hochstift Hildesheim, Band
II., Nr. 517; Goslarer Urkundenbuch, Band I., Nr. 565; Neuwerker
Kopialbuch Cop A 23
(4) Goslarer Urkundenbuch, Band II.,
Nr. 276
Chronik, Seite 38
"In dem jare unses heren
1264" (1) überträgt "Aschwin van dem Stenberhe ridder" den halben Zehnten "to Hagehusen" (in der
lateinischen Fassung "Hachusen") für vier Jahre an den Probst und die Herren (Prokuratoren) des Klosters Neuwerk in
Goslar und den Brüder "Sweven, Hinrik unde Clawes".
Nach einer Urkunde vom Jahre 1300 hatte der Knappe Andreas Bolle den Wald
"Ekhorst apud villam Hagehusen" als Hildesheimer Lehen und 1304
besaßen in auf Lebenszeit Gisko von Brökelen und sein Söhne.
In einer Urkunde vom Jahre 1304 (2) wird das Waldgebiet
zwischen Seesen und Hahausen als "silvam que vulgariter Under der
strate vocatur ante nemus Wrochthuser wolde iuxta Hagehusen"
bezeichnet, als "der Wald, welcher Under der strate genannt wird,
angefangen vom Hain Wrochthuser wolde bis nach Hahausen".
Anno 1314 (3) hatten die Herren von Oldershausen 11/2
Hufen Besitz in Hahausen, wie aus einer Urkunde des Reichsstifts
Gandersheim zu ersehen ist.
Nach dem Lehnsbuche des Herzogs Otto von Braunschweig vom Jahre 1318
hatten Friedrich und Wedekind von Sebechtessen (Sebexen) die eine und
Hermann von Mehdum (Medum) die andere Hälfte des Zehnten von
"Hagehusen" zu Lehen.
Als letzte der ältesten Urkunden von Hahausen sei die Urkunde vom
17. April 1345 (4) genannt, mit der die welfischen Lande Braunschweig und
Lüneburg geteilt wurden. Es wird darin von dem Dorfe "Haghehosen" oder
"Haghehusen" gesprochen.
(1) Goslarer Urkundenbuch, Band II., Nr, 102; Neuwerker Kopialbuch Cop A
108,1; nach Steinacker "Kunstdenkmäler" S. 376 "Hachusen"
(2) Urkundenbuch Hochstift Hildesheim, Band III., Nr. 1485
(3) Sudendorf, H.: Urkundenbuch zur Geschichte der Herz;ouml;ge von
Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande, Hannover bzw. Göttingen 1859 - 1883, Band II., S. 104-07
Chronik, Seite 39
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