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Das letzte Vierteljahrhundert
Die letzten 25 Jahre vor Abfassung dieser Chronik
brachten Hahausen einen enormen Aufschwung. Wenn auch die Einwohnerzahl
ständig zurückging, so vermehrte sich doch die Zahl der Wohnhäuser
ständig.
Die Bautätigkeit vollzog sich in mehreren Abschnitten. Bis 1960 waren
hauptsächlich Vertriebene aus den Ostgebieten anzusiedeln: Bulwergalgen
und Triftweg (Farn. Tilgner, Pförtner, Janz, Sackmann, Funk, Pojtinger,
Mischnick, Mett, Ohms, Krause, Büschlepp, Sommer). Danach begann die
Bebauung am Hütteweg (Pförtner, Bohlmann, Kleinert). Etwa ab 1962 wurde
die Bebauung des Hütteweges fortgesetzt (Kickstein, Heche, Schmiedt,
Engel, Munka, Meergans, Besser, Elger, Fricke, Klauenberg, Salzbrunn,
Heindorf, Meister).
Zwischenzeitlich wurde der Obere Hütteweg bebaut. Nachdem ein
rechtsverbindlicher Bebauungsplan für den so genannten Steinhoffschen
Plan infolge behördlicher Auflagen nicht zustande kam, wurde ein neues
Bebauungsgebiet „Im Dorfe" (es liegt aber dezentral zwischen der
Post und dem Walde) ausgewiesen und bebaut.
Der trotz dieser Baumaßnahmen zu verzeichnende Rückgang der
Bevölkerungszahl ist hauptsächlich auf die Abwanderung zahlreicher
Vertriebener in die Städte, wo sie bessere Erwerbsmöglichkeiten fanden,
zurückzuführen. Doch nicht nur Flüchtlinge und Vertriebene verließen
Hahausen, auch viele Einheimische fanden anderwärts eine neue Existenz.
Andererseits ließen sich auch manche Auswärtige in Hahausen nieder, doch
konnte dieser Zuzug den Abgang nicht ausgleichen.
Das Bild des Dorfes wurde im Laufe der Jahre immer freundlicher, selbst
die ältesten Häuser wurden aus- oder umgebaut oder erhielten einen
frischen Anstrich. Das gesellige Leben im Dorfe wurde durch die
zahlreichen Vereine und deren Veranstaltungen gefördert und ausgebaut.
1960 wurde die seit 1911 bestehende Wasserleitung Oberdorf von der
Gemeinde übernommen. 1961 gehörten dem Gemeinderat an: Martin Garn, Karl
Immen-roth, Hermann Kalthammer, Bruno Kassebaum, Artur Kleinert, Martin
Ohlendorf, Otto Ristig, Herbert Rother und Friedrich-Wilhelm Steinhoff.
Zum Bürgermeister wurde Karl Immenroth mit 6 zu 5 Stimmen gewählt. Otto
Deppe wurde einstimmig zum ehrenamtlichen Gemeindedirektor wiedergewählt.
1962 und in den folgenden Jahren stellten Wasserleitungs- und
Kanalisationsbau den Schwerpunkt der kommunalen Maßnahmen in Hahausen
dar. Der außerordentliche Haushaltsplan 1962 (für Wasserleitung und
Kanalisation) wurde mit 288.000.— DM vom Gemeinderat einstimmig
angenommen.
1963 wurde die Wasserleitungsinteressentschaft „Hütte" der
Gerneindewasserleitung angeschlossen, im selben Jahre wurde der Hütteweg
und die Straße am Langenberg ausgebaut.
1964 wurde Karl Immenroth als Bürgermeister einstimmig wiedergewählt,
Otto Deppe wurde zum hauptamtlichen Gerneindedirektor für die Zeit vom
1.10.1964 bis 30. 9.1970 gewählt. Dem Gemeinderat gehörten jetzt an:
Bauer, Deppe, Hoffmeister, Immenroth, Kickstein, Kleinert, Kreie,
Ohlendorf, Ohms und Ristig.
Chronik, Seite 112
Für den zurückgetretenen Otto Deppe wurde Rudolf Tuchtfeld als Ratsherr
verpflichtet.
1963/65 wurde der „neue" Brunnen für die Wasserversorgung und
Pumpstation am Langenberg für 264.000.— DM gebaut. 1969 löste sich die
letzte Wasserleitungsinteressentschaft auf. Seitdem gibt es nur noch eine
zentrale gemeindeeigene Wasserversorgung. In den Jahren 1968 bis 1970
wurde das Schützenhaus in Eigenleistung gebaut und 1970 gehörten dem
Gemeinderat neben dem Bürgermeister Karl Immenroth und den Beigeordneten
Werner Dürkop und Martin Ohlendorf die Ratsherren Hugo Hoffmeister, Karl
Hoffmeister, Karl-Heinz Illers, Wilhelm Immenroth, Artur Kleinert, Paul
Kreie, Otto Ristig und Rudolf Tuchtfeld an. Der Haushaltsplan für das
Jahr 1970 belief sich auf 237.314.-- DM. Von den 1124 Einwohnern des
Dorfes fuhren 1970 mehr als 200 als Pendler zu ihren Arbeitsstätten in
Seesen, Goslar, Salzgitter und anderswo. Der vom ADAC entwickelte Plan,
bei Hahausen eine Harz-Rennstrecke zu bauen und zu betreiben, stieß auf
unterschiedliches Interesse. Die Auffassung, diese Umweltbelastung lieber
nicht zu realisieren, hat sich schließlich durchgesetzt.
Mit viel Geld und viel Idealismus wurde der Sportplatz arn Langenberge neu
gestaltet.
Bei der Gemeinderatswahl im Jahre 1972 wurden Werner Dürkop, Eberhard
Fleisch, Burkhard Förster, Hugo Hoffmeister, Karl-Heinz Illers, Karl
Immenroth, Artur Kleinert, Herbert Mull, Vincenz Pojtinger, Otto Ristig
und Otto Taufall zu Ratsherren gewählt. 1972 wurde der Zweigverein
Hahausen des Harzklubs gegründet.
Nach dem Tode des Gemeindedirektors Otto Deppe im Januar 1973 nahm Otto
Ristig das Amt des Gemeindedirektors i. V. wahr. Am 1. März 1974 trat
Hahausen der Sarntgerneinde Lutter am Barenberge bei. Seitdem besteht
keine eigene Gemeindeverwaltung mehr, doch hat die Gemeinde Hahausen nach
wie vor einen eigenen Gemeinderat und einen Bürgermeister.
In dieser Übergangszeit wurde ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet,
das den Bedürfnissen einer heutigen Feuerwehr besser gerecht wird. Im Mai
1974 starb der Bürgermeister Karl Immenroth. Zu dessen Nachfolger wurde
jetzt Herbert Mull gewählt. Er eröffnete am 8. Juni 1974 die
Fußgängerbrücke über die Eisenbahn am Bahnhof. Im Frühjahr 1975 wurde
mit der Dorfverschönerung begonnen, im gleichen Jahre wurden
Straßennamen und neue Hausnummern (Straßennummern) eingeführt. In den
Jahren 1975/77 erfolgte die Planung und der Bau einer neuen
Friedhofskapelle, am Bulwergalgen und „auf der Hütte" wurden
Bürgersteige angelegt. Die Gemeinde konnte sich in den folgenden Jahren
daher erfolgreich an den jährlichen Wettbewerben „Unser Dorf soll
schöner werden" beteiligen. 1976 wurde beschlossen, ein
Gemeindewappen einzuführen. Bei der Wahl zum Gemeinderat erhielten
Werner Dürkop, Eberhard Fleisch, Burkhard Förster, Karl-Heinz Illers,
Siegfried Manke, Herbert Mull, Otto Ristig, Hermann Tappe und Otto Taufall
die meisten Stimmen. Bürgermeister wurde Hermann Tappe.
Chronik, Seite 113
Am 31. Juli 1976 wurde die Schule in Hahausen
aufgelöst. Die alte Schule wurde 1977 verkauft, während die neue Schule
jetzt als Gemeindesprechraum, als Unterkunft für das Rote Kreuz, den
Kinderspielkreis und für weitere Gemeinschaftszwecke dient. Am 23. Mai
1977 wurde das Gemeindewappen nach einem Entwurf von Wilhelm Krieg
offiziell eingeführt. Es enthält in den Grundfarben blau-gold, die
heraldisch den alten braunschweigischen Landesfarben blau-gelb
entsprechen, ein Rad als Symbol für den Verkehr, der für Hahausen stets
von besonderer Bedeutung war, während ein Krug den Ortsteil Neuekrug
symbolisieren soll. Die Ähre ist das Zeichen der Landwirtschaft und das
Eichenblatt steht für den Wald.
In den Jahren 1976 bis 1981 wurde die Verkabelung der Straßenbeleuchtung
mit erheblicher Erweiterung des Ortsnetzes und der Lampenzahl
durchgeführt. Die Wahlen zum Gemeinderat im Jahre 1981 erbrachten
folgendes Ergebnis: Werner Dürkop, Eberhard Fleisch, Henri Hoffmeister,
Karl-Heinz Illers, Roland Klatt, Eckhard Ohlendorf, Otto Ristig und
Hermann Tappe. Bürgermeister wurde Roland Klatt.
Chronik, Seite 114
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