Hahausen - wichtige Station auf dem »Weg« zwischen Berlin und Koblenz: |
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Über die Osterköpfe »liefen« einst wichtige Meldungen |
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Im Jahre 1833 wurde eine optisch-mechanische Telegrafenlinie gebaut |
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Weitere
Informationen über Telegrafenlinien / -stationen
finden Sie unter folgenden Adressen:
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Seesen/Hahausen.
Die Anfänge des Telegrafenwesens in Deutschland liegen jetzt 150 Jahre
zurück. Im Jahre 1833 nämlich begann die Entwicklung des
Fernmeldebetriebes in Preußen mit einer für heutige Verhältnisse
allerdings recht mühevoll anmutenden Methode: Damals ging die
Übermittlung von Nachrichten nämlich ganz anders vor sich, als in
heutiger Zeit. Nach Frankreich (1794) und England (1796) baute Preußen
seine erste und einzige optisch-mechanische Telegrafenlinie zwischen
Berlin und Koblenz. Diese damals modernste und für den preußischen
Staat sehr kostspielige Nachrichtenverbindung diente ausschließlich
staatlichen Zwecken; beispielsweise um die gefährdeten preußischen
Westprovinzen militärisch und politisch stärker an Berlin zu binden.
Folgerichtig unterstand sie daher dem Kriegsministerium, das ein
»Telegraphen - Cors« zu ihrer Bedienung einsetzte. Den Oberbefehl
übernahm der Major im Generalstab, Franz August O' Etzel, der sich
»Königlich Preußischer Telegraphendirektor« nannte. _____________________________________________ 61 Stationen zur Nachrichten-Weitergabe Die optisch-mechanische Nachrichtenlinie führte von der preußischen Hauptstadt - ausgehend von der Station l auf der alten Sternwarte - über eine Länge von 587 km und 61 Stationen zur Endstation auf dem Koblenzer Schloss. In der Kette dieser Linie stand bei Hahausen die Station 24, an die auch heute in der Gemeinde noch der Name »Auf dem Telegrafen« - das war nämlich der höchste Punkt auf den Osterköpfen mit 321,8 m über NN - erinnert. Von Berlin bis Hornburg (auf dem I-Berg) gab es 21 Stationen auf preußischem Gebiet, dann zwei Stationen im Königreich Hannover (22: Buchladen bei Schladen und 23: Liebenburg) und fünf Stationen - 24 bis 28 - auf dem mit Preußen befreundeten Gebiet des Herzogtums Braunschweig. Die westlich gelegene Station 24 lag auf den Osterköpfen bei Hahausen, 25 bei Naensen, 26 bei Mainzholzen, 27 auf dem Holzberg bei Stadtoldendorf und 28 auf dem Burgberg bei Bevern. Allerdings war die Visierlinie zwischen den Stationen 24 und 25 mit rd. drei Meilen (mehr als 20 km) so lang, dass man sich relativ spät- nämlich erst 1842 - zum Bau einer zusätzlichen Zwischenstation (24 a) bei Altgandersheim entschloss. Für den Bau der Stationen 29 bis 45 in Westfalen und wahrscheinlich auch am Bau der fünf Stationen im Herzogtum Braunschweig war der Ingenieur Wittich (damals Garnison-Baudirektor in Münster) verantwortlich. 1943 wurde bei der Station 24, Osterköpfe, ein Anbau ausgeführt, den ein Kreisbauinspektor Gocker aus Höxter besorgte. Allerdings war die Visierlinie zwischen den Stationen 24 und 25 mit rd. drei Meilen (mehr als 20 km) so lang, dass man sich relativ spät- nämlich erst 1842 - zum Bau einer zusätzlichen Zwischenstation (24 a) bei Altgandersheim entschloss. Für den Bau der Stationen 29 bis 45 in Westfalen und wahrscheinlich auch am Bau der fünf Stationen im Herzogtum Braunschweig war der Ingenieur Wittich (damals Garnison-Baudirektor in Münster) verantwortlich. 1943 wurde bei der Station 24, Osterköpfe, ein Anbau ausgeführt, den ein Kreisbauinspektor Gocker aus Höxter besorgte. Die weiteren Stationen 29 bis 61 standen alle auf preußischem Hoheitsgebiet zwischen Höxter - Soest - Hagen - Mühlheim - Siegburg (Köln) - Neuwied - Koblenz. Der Streckenplan aus dem Jahre 1835 enthielt zwischen Berlin und Koblenz also insgesamt 61 Stationen, bei denen - durchweg nach dem gleichen Entwurf - ein für zwei Familien geteiltes Wohnhaus mit Schuppen und der zumeist mehrstöckige Turm mit der Beobachtungsstation errichtet wurden. Aus dem Turm ragte dann ein Mastbaum mit drei Flügelpaaren (Indikatoren) nach oben. Die Voraussetzungen für eine schnelle und korrekte Zeichenübermittlung bei dieser ersten »optisch-mechanischen Telegrafie« waren: • die Hochlage der Stationen in ausreichenden Abständen, • eine ausreichende Fernsicht (Tageslicht, Witterung), • optische Hilfsmittel (Fernrohre), • gut erkennbare Zeichen, ein Code nach einem Chiffrierbuch und ein Telegrafenalphabet, • die mechanische Konstruktion zur Code-Darstellung, dass heißt, ein Telegraf mit Mastbaum, an dem über Seilzüge Signalarme, sogenannte Indikatoren, bedient werden konnten.
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